Weltmeister Thomas Häßler zu Gast bei Eintracht Wandlitz
Alle, die dank einer frühen Geburt den Sommer 1990 bewusst erlebt haben, werden sich noch intensiv daran erinnern. Die Mauer war gefallen, es war der Sommer der Wiedervereinigung, es fühlte sich nach Aufbruch an. Und hinzukam, dass die deutsche Nationalelf in Italien ein überragendes WM-Turnier spielte. Zwar noch ohne Spieler aus der damaligen DDR, aber dennoch fieberte Ost und West mit diesem Team um Lothar Matthäus, Andi Brehme und Rudi Völler. Unvergessen die Spiele damals gegen Jugoslawien, in dem Lothar Matthäus ein Weltklasse Spiel lieferte. Oder das Achtelfinale gegen Holland, als Rudi Völler sich anspucken lassen musste und trotzdem vom Platz flog, am Ende aber die Gerechtigkeit siegte und Deutschland die Niederlande mit 2:1 besiegen konnte. Unvergessen der Elfmeter-Krimi gegen England im Halbfinale und schließlich das Endspiel gegen Diego Maradonas Argentinien, in dem Andi Brehme, mit dem vielleicht besten Elfmeter aller Zeiten, Deutschland zum Weltmeisterpokal schoss und das ganze Land feierte.
Was oft vergessen wird: Ohne einen Mann, wäre diese große Party, die „Notti magiche“ und dieser ganze euphorische Sommer gar nicht möglich gewesen. Denn vor der magischen Nacht von Rom 1990, lag ein beschwerlicher Weg für die damalige deutsche Nationalmannschaft. Man mühte sich durch die WM-Qualifikation. Zwar konnte man dem amtierenden Europameister Holland zwei Unentschieden in der Quali-Gruppe abtrotzen, aber man patzte in Wales: Beim Außenseiter von der britischen Insel kam die Nationalelf nicht über ein 0:0 hinaus. Dadurch kam es zum Showdown an einem grauen Novembertag in Köln-Müngersdorf. Die deutsche Nationalmannschaft musste unbedingt gegen Wales gewinnen, um bei der WM in Italien dabei zu sein. Und ohne Übertreibung: Die WM-Teilnahme hing an diesem Abend am seidenen Faden. Deutschland tat sich schwer gegen die zwar technisch limitierten Briten, die dafür umso robuster auftraten. Und das DFB-Team geriet sogar in Rückstand. Rudi Völler konnte zwar den Ausgleich erzielen, aber es ging mit einem 1:1 in die Pause, welches Deutschland nicht reichen würde, um in Italien dabei zu sein. Auch nach dem Seitenwechsel tat sich die DFB-Elf schwer. Doch irgendwann kam „Litti“ Pierre Littbarski auf der linken Seite an den Ball. Mit seiner unvergleichlichen Art dribbelte er erst einen Gegenspieler aus und flankte dann punktgenau auf seinen Kumpel „Icke“ Häßler, der den Ball volley nahm und ins rechte untere Eck versenkte, 2:1! Deutschland zitterte diese knappe Führung über die Ziellinie und war für „Italia 90“ qualifiziert. Es war also Thomas Häßler, der den Weg zum WM-Titel 1990 erst ebnete.
Aber auch darüber hinaus waren die Verdienste von Thomas Häßler für die Nationalmannschaft und seine Vereinsmannschaften nicht hoch genug einzuordnen. Thomas Häßler kommt aus Berlin. Daher resultiert auch sein Spitzname „Icke“. Im Berliner Wedding, beim BFC Meteor 06 begann er mit dem Fußball-Sport. Über die Reinickendorfer Füchse kam er 1984 zum 1. FC Köln in die Bundesliga. Schon 1988 holte er mit der damaligen Olympia-Auswahl die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Seoul, nachdem man im Halbfinale im Elfmeterschießen erst gegen Brasilien mit den späteren Weltstars Romario, Bebeto, Jorginho und Taffarel scheiterte. Nach der oben beschriebenen WM 1990 wechselte „Icke“ in die damals beste Liga der Welt, in die italienischen Serie A. Zunächst eine Saison zu Juventus Turin und später an der Seite Rudi Völlers bei der AS Rom. Bei der EM 1992 leitete Häßler im Halbfinale den Sieg über Gastgeber Schweden und den Einzug ins Endspiel mit einem Freistoß wie aus dem Bilderbuch ein. Die spätere Niederlage im Endspiel gegen Dänemark konnte aber auch „Icke“ nicht verhindern. Trotzdem spielte er ein herausragendes Turnier! Am Ende des Jahres 1992 belegte Häßler folgerichtig den 3. Platz bei der Wahl zum Weltfußballer hinter Marco van Basten und Christo Stoitschkov. Zudem wurde er im gleichen Jahr zum zweiten Mal nach 1989 zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt. Auch 1994 nahm „Icke“ an der Weltmeisterschaft in den USA teil, bei dem Deutschland im Viertelfinale gegen Bulgarien ausschied. Zwei Jahre später folgte die Europameisterschaft in England. Thomas Häßler kam in allen Turnierspielen zum Einsatz. Als es im Halbfinale im Wembley-Stadion erneut zum Elfmeter-Showdown zwischen Gastgeber England und Deutschland kam, übernahm „Icke“ die Verantwortung und verwandelte den so wichtigen ersten Elfmeter sicher. Nachdem Halbfinal-Erfolg stand er im Finale von Wembley gegen Tschechien in der Startelf. Die Geschichte ist bekannt: Nach 90 Minuten stand es 1:1 und es folgte die Verlängerung. Knapp 4 Minuten waren in dieser gespielt, als der sonst so filigrane Häßler an der Mittellinie einen sehr robusten Zweikampf gewinnen konnte. In der Folge verlieren die Tschechen den Ball, es folgte ein langer Ball von Helmer auf Klinsmann, der den Ball irgendwie zu Bierhoff bringt, der wiederum aus der Drehung abzieht, der Ball wird noch abgefälscht und fällt ins Tor. „Golden Goal“! Unvergessene Bilder: Als erster beim jubelnden Torschützen, natürlich Thomas Häßler. Deutschland ist Europameister!
Thomas Häßler war unterdessen aus Italien zurück in die Bundesliga gekehrt und spielte für den Karlsruher SC, bei dem er bis 1998 blieb. Auch an der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich nahm „Icke“ teil. Deutschland erreichte das Viertelfinale und schied gegen Kroatien aus. Es folgte ein Wechsel zu Borussia Dortmund, ehe er sich 1999 dem TSV 1860 München anschloss. Dort hatte er maßgeblichen Anteil an dem sportlichen Aufschwung, der für die „Sechziger“ in der Teilnahme an der Champions League Quali im Jahr 2000 gipfelte. Sein letztes Turnier für die deutsche Nationalmannschaft sollte die EM im Jahr 2000 in Belgien und Holland werden, welches mit dem Vorrundenaus leider wenig erfolgreich verlief. Häßler spielte noch bis 2003 in der Bundesliga und im Vorfeld der WM 2002 wurden viele Stimmen laut, die forderten, dass „Icke“ in die Nationalmannschaft zurückkehren muss. Insbesondere Oliver Bierhoff forderte die Rückkehr, da er als kopfballstarker Stürmer von den Pässen und Flanken von Häßler profitieren würde. Dazu kam es nicht. Häßler ließ seine überragende Kariere im Jahr 2004 bei Austria Salzburg ausklingen. Den Fußball-Fans ist er nicht nur als begnadeter Techniker in Erinnerung geblieben. Heute würden ihn unsere Nachwuchsfußballer als absoluten „Baller“ bezeichnen. Es war aber vor allem seine bescheidene, bodenständige und auch humorvolle Art, die ihn bei jedem seiner Vereine zum absoluten Publikumsliebling gemacht haben. Was unsere Nachwuchsfußballer wiederum mit dem Begriff „Ehrenmann“ würdigen würden. In der Geschichte der deutschen Nationalmannschaft steht er in einer Reihe mit den größten Legenden!
Nach seiner aktiven Karriere blieb „Icke“ dem Fußball treu. Auch hier spricht es für ihn, dass er sich vor allem dem Amateur-Sport verbunden fühlt. Er übernahm einige Trainer-Ämter im Berliner Amateurfußball. Zudem hat er nach seiner aktiven Laufbahn erfolgreich den Schritt in die Finanzwelt gewagt. Als Edelmetallberater bei der WERTSICHERUNG berät er heute Kunden rund um die werthaltige Anlage in Gold und anderen Edelmetallen – tatkräftig unterstützt von einem erfahrenen Team. Sein Credo: Sieger lieben Gold! Ob auf dem Spielfeld oder im Beratungsgespräch – Häßler verbindet Erfahrung, Vertrauen und Weitblick. Sein Ziel dabei: Werte sichern- sportlich wie finanziell! Trotz neuem Fokus bleibt seine erste Leidenschaft lebendig: der Fußball.
Der 1. FV Eintracht Wandlitz ist stolz, dass im Rahmen unseres Nachwuchswochenendes mit Thomas Häßler eine absolute Legende des deutschen Fußballs am 21.06.2025 auf den Wandlitzer Sportplatz zu Gast ist! Der Vorstand bedankt sich bei der WERTSICHERUNG, dass sie diesen Besuch möglich gemacht hat!
Los geht es am Samstag um 10 Uhr. Wir erwarten tolle Nachwuchsspiele, ein buntes Rahmenprogramm und für das leibliche Wohl wird auch gesorgt sein.