Am vergangenen Donnerstag (25.05.) hatte der ADAC noch gewarnt, dass am Freitag vor dem Pfingstwochenende einer der staureichsten Tage des Jahres zu erwarten sei. Somit machten sich die Eltern unserer E1-Junioren mit einem leicht mulmigen Gefühl auf die lange Reise in Richtung Düsseldorf.  Insgesamt machte sich ein Tross von 31 Personen, bestehend aus Fußballern, Eltern, Geschwistern und Trainern auf den Weg Richtung Westen. Dort sollte mit dem LINCOLN-Pfingstcup das größte E-Junioren Turnier Deutschlands für unser E1-Junioren auf dem Programm stehen, ehe am Pfingstmontag auch noch der Internationale Duisburg-Cup gespielt werden sollte. Dankenswerter Weise war die Grundschule Wandlitz unserer Mannschaft entgegengekommen und ermöglichte eine frühe Abreise. Und der ADAC hatte nicht zu viel versprochen: Schon auf dem Berliner Ring warten die ersten Hindernisse auf uns. Auch auf der A2 läuft es schleppend im dichten Gedränge zwischen tausenden LKWs. Stau bei Magdeburg, Stau bei Hannover und auch weiter in Richtung Ruhrgebiet bleibt es zähfließend. Spätestens ab Hannover fallen uns immer mehr schwarz-gelbe Trikots und T-Shirts in den Autos auf. Offenbar machen sich viele Fußball-Anhänger hoffnungsvoll auf den Weg nach Dortmund, um am Wochenende einer rauschenden Meisterfeier beiwohnen zu können. Kurz vor unserem Zielort leitet uns die Navigations-App erneut von der Autobahn ab, um eine Sperrung zu umfahren. Wir rollen also durch das hügelige Bergische Land unserem Hotel entgegen und sind überrascht, wie landschaftlich schön sich die Gegend um Düsseldorf im sattem Grün in der Mai-Abendsonne für uns heraus geputzt hat. Und in den frühen Abendstunden hat es dann tatsächlich die ganze Mannschaft geschafft, in unserem Hotel in Mettmann bei Düsseldorf anzukommen. Es bleibt sogar  noch genügend Zeit, um den Weg zu unserem Restaurant als Fuß-Marsch in Angriff zu nehmen. Wir halten dies für eine gute Idee, nach 600 km im Auto an diesem Tag. Pünktlich um 19:00 Uhr erobern wir unseren im Vorfeld reservierten Tisch im „Mettmanner Hof“. Vom Stammpublikum ernten wir neugierige Blicke im Restaurant, wir fallen in unseren grünen Vereins-Shirts auf. Interessiert wird sich erkundigt, wo denn dieses „Wandlitz“ liegt. Wir erhalten  erstaunte und anerkennende Worte der Einheimischen für die lange Anreise und durchstöbern kurz darauf die Speisekarte. Bei unseren E1-Junioren steht „Schnitzel mit Pommes“ sehr hoch im Kurs, während die aufgeregten Kellner für die Eltern vorwiegend Griechische Spezialitäten herbei schleppen. Zwischen gefüllten Weinblättern, Gyros, Tsatsiki und dem lokal sehr beliebten „Alt-Bier“ fällt allmählich die Anspannung der langen Autofahrt von uns ab, auf der leicht  zugigen  Terrasse des Mettmanner Hofes. Nachdem wir gesättigt ins Hotel zurückkehren, gibt es noch eine kurze Mannschaftsansprache an der Hotel-Bar, ehe unsere E1-Junioren in ihren wohlverdienten Schlaf fallen.

Und am folgenden Samstag (27.05.) müssen wir früh raus. Um 6:30 Uhr ist das Frühstück angesetzt, um 7:30 Uhr ist Abfahrt zur Sportanlage der SSVg Velbert. Dort werden wir heute unsere ersten Turnierspiele bestreiten. Die Sonne strahlt bereits am wolkenlosen Himmel, aber es ist noch ordentlich kalt in diesen Morgenstunden. Wir sind die erste Mannschaft an der IMS Arena und werden von den Verantwortlichen der SSVg Velbert wirklich herzlich in Empfang genommen. Wir sind beeindruckt von der imposanten Sportanlage samt eines 3000 Zuschauer fassenden Stadions. Die Trainer haben das Glück, durch die VIP-Räume geführt zu werden und einen Blick in das Stadion werfen zu können. Nach und nach trudeln weitere Mannschaften ein. Einige fahren mit imposanten Mannschaftsbussen vor. Erste Aufregung stellt sich bei unserer Mannschaft ein, als das Nachwuchsteam von Juventus Turin direkt neben uns mit dem Aufwärmprogramm startet. Pünktlich um 9:00 Uhr werden die 1. Spiele des LINCOLN-Cups angepfiffen. Wir bekommen es in unserem Auftaktspiel gleich mit der U11 vom Karlsruher SC zu tun. Unsere E1-Junioren gehen unbekümmert in das Spiel und können dem Nachwuchsteam  des Zweitligisten gut Paroli bieten. Die ersten 10 Minuten entwickelt sich eine ausgeglichene Partie. Der KSC geht körperlich robust zur Sache, ohne dabei wirklich unfair aufzutreten. Dennoch beweisen die Nachwuchskicker aus Baden, dass sie mit allen Wassern gewaschen sind und bereits zahlreiche Nickeligkeiten des Leistungsfußballs beherrschen. Irgendwann geraten wir in Rückstand und der KSC erhöht wenig später auf 0:2. Wir sind aber nach wie vor gut im Spiel und können immer wieder gefährlich vor das Tor kommen. Folgerichtig erzielen wir den Anschluss. In den letzten Minuten erhöht aber der Karlsruher SC den Druck und spielt zahlreiche Chancen heraus. Immer wieder ist es unsere Josi, die sich furchtlos in die Schüsse wirft und Gegentore verhindert. Dennoch kann die U11 vom KSC noch zwei Tore erzielen, so dass wir mit einer 1:4 Niederlag in das Turnier starten. Die Trainer des KSC zeigen sich nach dem Abpfiff aber aufrichtig  beeindruckt von der Leistung unserer Mannschaft und erkundigen sich interessiert nach unserem Team und unseren Spielern. Sie bieten uns ein gemeinsames Foto an und bezeugen uns ihren aufrichtigen Respekt für unsere Leistung. In unserem 2. Spiel geht es gegen den SV Rödinghausen. Wir sind in der Anfangsphase das überlegene Team, können aber zahlreiche Chancen nicht nutzen. Trotzdem gelingt uns die 1:0 Führung. Das Team aus Ostwestfalen zeigt sich beeindruckt und verfällt in gegenseitigen Schuldzuweisungen. Es bringt aber auch jede Menge Qualität mit und so geraten wir phasenweise unter Druck und in Rückstand. In einem komplett auf Augenhöhe geführten Spiel unterliegen wir am Ende etwas unglücklich mit 2:4. Im abschließenden Gruppen-Spiel geht es gegen die Gastgeber von der SSVg Velbert. Wir sind über die gesamte Spielzeit das bessere Team, können aber unsere spielerische Überlegenheit zunächst nicht im Ergebnis wiederspiegeln. Wir gehen in Führung, kassieren dann zwei unglückliche Gegentore. Ein glasklares Tor wird uns vom Schiedsrichter verweigert, da dieser den Ball nicht über der Linie sah. Wir sind aber weiterhin drückend überlegen, auch wenn der Gegner uns sehr körperlich bekämpft. In der letzten Minute erhalten wir nach einem rüden Foulspiel einen Strafstoß und können so immerhin das Unentschieden retten. Was jetzt schon deutlich wird: Unsere Mannschaft ist die körperliche Robustheit nicht gewohnt, die hier von den meisten Mannschaften an den Tag gelegt wird. Bei unseren Spielern stellt sich erster Frust ein, da sie es aus der Saison bislang nicht gewohnt waren, auch mal mit Niederlagen umgehen zu müssen. Auch wenn es kein Spaß macht: Es sind schon jetzt genau die richtigen Erfahrungen, die unsere Mannschaft sammelt um sich weiterentwickeln zu können. Nun ist Mittagessen-Zeit, welches unsere Mannschaft in den VIP-Räumen des Stadions einnehmen darf. Wir sitzen beim Essen zwischen den Teams vom 1. FC Kaiserslautern und von Feyenoord Rotterdam und fühlen uns ein bisschen, als würden wir Europapokal spielen. Nach dem Essen schauen wir dem emotional geführten Spiel zwischen dem Karlsruher SC und Juventus Turin zu, welches am Ende mit zahlreichen Unsportlichkeiten beider Teams und einem knappen Sieg für die Italiener  abgepfiffen wird. In unserem anschließenden Platzierungsspiel gibt es in Sachen „Mit-Niederlagen-Umgehen-Lernen“ dann eine super Lerngelegenheit. Es geht gegen das Nachwuchsteam des mehrfachen Tschechischen Meisters und regelmäßigen Europapokal-Teilnehmers von Slovan Liberec. Auch in diesem Spiel sind wir in den ersten 10 Minuten auf Augenhöhe, brechen dann aber durch unglückliche Aktionen ein und es setzt eine ordentliche Klatsche. Nun gilt es für das letzte Spiel noch einmal Motivation aufzubauen und das gelingt unseren Kickern: Im abschließenden Spiel erspielen wir einen souveräner 3:1 Sieg gegen die SpVgg Flittard aus Köln. Durch diesen Sieg qualifizieren sich unsere E1-Junioren für die Bronze-Runde des LINCOLN-Cups am folgenden Tag. Damit ist unser sportliches Tagewerk für heute erledigt. Inzwischen sorgt die strahlende Mai-Sonne auch für angenehme Temperaturen und unsere Mannschaft tritt die Heimfahrt ins Hotel an. Dort bleibt nur wenig Zeit um sich frisch zu machen, denn am Nachmittag warten weitere Highlights auf unsere E1-Junioren. Der Vorstand von Eintracht Wandlitz hatte die Mannschaftskasse im Vorfeld der Reise durch einen großzügigen Zuschuss aufgefrischt und so konnten wir unseren Nachwuchsfußballern eine interessante Führung durch das nahe gelegene Neandertal-Museum ermöglichen. Unser Team erfuhr  allerhand wissenswertes über unseren in der Urzeit ausgestorbenen Verwandten. Neben dem sehenswerten Museum hat das Neandertal aber auch sonst allerhand zu bieten: Einen großen Abenteuerspielplatz, eine Minigolfanlage mit Biergarten, ein Wildgehege und das alles eingebettet in wirklich wunderschöner Natur. Neben uns plätschert der Mettmanner Bach, der nur wenige Meter weiter in die „Düssel“ mündet. Und zu allem Überfluss läuft ja auch noch die 2. Halbzeit des letzten Spieltages der Bundesliga. Und so vereinbaren wir mit unserem Museums-Guide natürlich, dass er die Führung so beendet, dass unsere Kinder die Schlussphase der Bundesliga-Konferenz noch verfolgen können. Dies allerdings stellt uns durchaus vor eine erhebliche Herausforderung, denn wir bemerken, dass auf den allermeisten mobilen Geräten im Neandertal schlicht keine mobile Internetverbindung verfügbar ist. Es gibt zwar einen kostenlosen Hotspot, doch auch der ist nicht stabil. Wir verfolgen also die aufregende Schlussphase der Bundesliga relativ hilflos wie zu den Anfangszeiten des mobilen Internets. Immer mal wieder kann jemand den Ticker aktualisieren, immer mal wieder schafft es jemand für ein paar Sekunden den Stream zum Laufen zu bringen, aber Spaß macht das alles nicht. Wir wissen zwar grob, dass der BVB in Schwierigkeiten steckt und dass es auch für Union Berlin nicht sonderlich gut aussieht. Mehr aber auch nicht. Bewegte Bilder fehlen komplett. Es wird geflucht und gewitzelt: „Mann, das ist ja hier eine Internet-Verbindung, wie bei den Neandertalern!“ Schließlich gelingt es doch, auf einem einzigen Handy eine stabile Verbindung herzustellen und so starren wir mit fast 20 Leuten zur Schluss-Viertelstunde der Bundesliga gebannt auf ein winziges Handy-Display und können nicht glauben, dass es Dortmund offenbar trotzdem zu vergeigen droht. Vor allem bei Sebastian keimt zwischenzeitlich Hoffnung auf, nachdem Köln gegen die Bayern ausgleicht, die wenig später jäh zerstört wird, nachdem die Bayern erneut in Führung gehen. Immerhin die Unioner unter uns atmen auf. Die Eisernen gehen in Führung und auch Frankfurt spielt ihnen gegen Freiburg in die Karten. Zumindest bei einem Teil unserer Delegation herrscht Zufriedenheit nach Abpfiff. Nun entern unsere E1-Junioren den Abenteuerspielplatz und ein Teil spielt noch eine Runde Mini-Golf zuende. Gegen 18:00 Uhr schlendern wir zum nahe gelegenen „Ristorante GAVI“, in dem wir schon vor Wochen einen Tisch für unsere Mannschaft bestellt hatten. Wenig später schaffen die Kellner reihenweise Pizza für unsere hungrigen Nachwuchsfußballer heran. Die Stimmung ist ausgelassen, das Essen lecker und die Abendsonne steht tief über dem Neandertal. Nach dem Essen setzt sich der Tross langsam in Bewegung, um die Heimreise zu unserem Hotel anzutreten. Dort lassen die Eltern den Abend noch  kurz an der Hotel-Bar ausklingen, während die meisten unserer Nachwuchs-Kicker auf ihren Handys vor sich hin daddeln, ehe bald darauf alle – erschöpft von einem ereignisreichen Tag – in ihre Betten fallen.

Der Spielplan kommt uns am folgenden Pfingstsonntag (28.05.) erstmal sehr entgegen. Unser 1. Spiel findet erst gegen 14:00 Uhr statt und so können wir ausschlafen, ehe wir uns zu fortgeschrittener Morgenstunde nach und nach am reichhaltigen Frühstücks-Buffet einfinden. Den ganzen Vormittag haben wir zur freien Verfügung. Einige Eltern nutzen dies für einen Pfingstspaziergang durch das früh-sommerliche Mettmann, andere Eltern lassen noch den einen oder anderen Kaffee fließen und unsere E1-Junioren benennen das Hotel- Zimmer 232 kurzerhand in „Die Zockerbude“ um und versinken in ihrer „Brawl Stars“ Welt. Gegen 12:00 Uhr machen wir uns allmählich auf den Weg zu unserem heutigen Turnier-Ort. Wir sind heute zu Gast im Sportpark Niederheid, unweit des Rheinufers, bei den Sportfreunden vom SFD 75 Düsseldorf.  Es ist schon sommerlich warm bei unserer Ankunft in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Die Sonne strahlt, das Vormittags-Turnier liegt in den letzten Zügen und wir begeben uns erstmal zum Mittagessen. Nachdem sich unsere E1-Junioren bei Spagetti mit Tomatensoße gestärkt haben, geht es ans Warmmachen zwischen all den anderen Nachwuchsteams. Überall wird Holländisch gesprochen, hier und da auch Englisch. Heute wird es international. Unser 1. Spiel bestreiten wir gegen die JSG Ilmenautal. Unser Bruno fällt zunächst verletzt aus und die gegnerische Mannschaft aus der Lüneburger Heide ist stark. Dennoch halten wir gut dagegen und sind auf Augenhöhe. Durch ein glückliches Tor aus spitzem Winkel geht Ilmenautal in Führung, doch wir können kurz darauf ausgleichen. Wieder fällt ein unglücklicher Gegentreffer und wir laufen einem Rückstand hinterher. Da wir die zahlreichen Großchancen nicht nutzen, die wir uns herausspielen, gehen wir in diesem engen Spiel letztlich als Verlierer vom Platz. Im 2. Spiel treffen wir auf Amicitia Viernheim. Die Mannschaft aus Süd-Hessen geht körperlich robust zur Sache, doch wir gehen mit 1:0 in Führung. Inzwischen meldet sich auch unser Bruno wieder spielbereit. Wir spielen uns wieder zahlreiche Großchancen heraus und lassen wieder viel zu viele davon ungenutzt. Und unglücklicherweise kassieren wir wieder einen vermeidbaren Gegentreffer, daher reicht es in diesem Spiel am Ende nur für einen Punkt. Im letzten Gruppenspiel treffen unsere E1-Junioren schließlich auf das belgische Team von RVC Hoboken aus Antwerpen. Wir sind erneut gut im Spiel, in den ersten Minuten sogar überlegen. Nach 10 Minuten lassen wir uns dann aber hinten rein drängen und kassieren zwei Gegentreffer. Unsere Mannschaft steckt aber nicht auf und kommt zum verdienten Anschlusstreffer. Und nun kommt es zu turbulenten Szenen. Unser Phili möchte den Ball nach dem Treffer schnell wieder auf den Anstoßpunkt bringen, um möglichst schnell weiter spielen zu können. Der belgische Torhüter weigert sich aber, den Ball heraus zu rücken. Kurzerhand will Phili ihm den Ball aus der Hand nehmen, woraufhin sich der Torhüter theatralisch fallen lässt. Die belgischen Eltern heizen die Stimmung von der Seitenlinie auf und der Schiedsrichter ist sichtlich überfordert mit der Situation. Letztlich werden beide Spieler mit Gelb verwarnt und unsere Mannschaft bäumt sich gegen die Niederlage auf. Wir haben weitere Chancen, aber der Ball will nicht über die Torlinie. Der gegnerische Torhüter fällt immer wieder durch provozierende Gesten in Richtung der Wandlitzer Eltern auf und wird von den belgischen Eltern zum unfairen Zeitspiel animiert. Nun ist den Belgiern keine Nickligkeit zu schade, um unsere Spieler zu aus dem Konzept zu bringen. Man fragt sich schon, warum man in einem Kinder-Fußballspiel derart schlechte Emotionen rein bringen muss. Es zeugt jedenfalls von sehr schlechtem Stil, was die Mannschaft von RVC Hoboken in den letzten Minuten auf dem Platz veranstaltet. Da wir alles riskieren, um noch zum Ausgleich zu kommen, sind wir hinten komplett offen und kassieren noch zwei weitere Gegentreffer. Nach diesen Ereignissen kommen unsere Spieler nach dem Spiel verständlicherweise voller Emotionen vom Platz und sind wütend über das Verhalten des Gegners und über die Passivität des Schiedsrichters. Dummerweise steht direkt im Anschluss nach der Partie bereits das 1. Platzierungsspiel an. Unser Team muss also ohne Pause und voll mit negativen Emotionen bereits wieder antreten. Es geht wieder gegen ein belgisches Team, diesmal gegen den SV Zulte Waregem. Doch die Jungs aus Westflandern tun es ihren Landsleuten von eben nicht gleich, sie konzentrieren sich ausschließlich auf das Fußballspielen und erweisen sich als fairer und zudem bärenstarker Gegner. Unsere E1-Junioren sind noch sichtlich mitgenommen von den Vorkommnissen aus dem Vorgängerspiel und haben dem Gegner nichts entgegen zu setzen.  Somit unterliegen wir deutlich mit 0:4.  Im letzten Spiel des Tages geht es nun gegen den gastgebenden SFD Düsseldorf. Unsere Mannschaft mobilisiert noch einmal alle Kräfte, besinnt sich auf ihre Stärke und spielt einen souveränen 6:1 Erfolg heraus. Somit konnte der letzte Tabellenplatz vermieden werden. Am Ende des Tages gingen unsere Nachwuchsfußballer etwas geknickt vom Feld. Sie mussten nun erneut mit einer Situation umgehen, die sie in dieser Form lange nicht kannten. Sie waren als souveräner Sieger ihrer Staffel angereist, sind verlustpunktfrei durch alle  Punktspiele der gesamten Saison marschiert und trafen nun auf Gegner, die nicht nur auf Augenhöhe waren, sondern teilweise sogar stärker. Und obwohl sich unsere E1-Junioren in fast jedem Spiel wirklich ganz stark präsentierten, waren sie das erste Mal seit langem wieder mit dem Gefühl mehrere Niederlagen konfrontiert. Nachdem der Wandlitzer Tross sein Basislager abgebaut hatte, ging es noch mal kurz ins Hotel um wenig später zum Abendessen aufzubrechen. Dafür zog die „Grüne Karawane“ heute ins Stadtwaldhaus in Mettmann. Das Restaurant liegt mitten im Grünen und vor der Gaststätte lockte eine frisch gemähte Wiese, auf der sich  auch noch zwei kleine Fußballtore befanden. Und da unsere E1-Junioren offenbar nicht kaputt zu kriegen sind, übernehmen sie  gleich die Wiese und lassen den Ball rollen. Die Kinder waren also beschäftigt und die Eltern können in Ruhe die Abendsonne auf der wunderschönen Terrasse des Stadtwaldhauses genießen. Es werden reichlich kühle Getränke und allerhand leckere Antipasti-Teller aufgefahren. Wenig später wird das Essen herangeschafft, welches wir bereits telefonisch eine Woche zuvor bestellt hatten, um dem Restaurant-Personal eine vernünftige Planung und uns eine geringe Wartezeit zu ermöglichen. Das Essen ist gut, die Umgebung wunderschön, die Temperaturen angenehm und alle zufrieden. Ein gelungener Abschluss eines weiteren erlebnisreichen Tages.

Am nächsten Morgen ist uns kein Ausschlafen vergönnt. Nicht nur die Kinder, auch die mitgereisten Eltern merken an diesem Morgen, dass ihnen die vergangenen Tage mit den zahlreichen Erlebnissen mächtig in den Knochen steckten. Aber es hilft ja nichts:  Pünktlich um 6:30 Uhr ging es zum Frühstück und kurze Zeit später ans Sachen-Packen. Vor uns lag noch ein langer Fußballtag und eine 600 km lange Heimreise. Gegen 8:00 Uhr setzte sich der Tross in Bewegung, das Ziel ist der Duisburger Stadtteil Rheinhausen. Es geht also vom Bergischen Land ins Ruhrgebiet. Wir überqueren auf einer imposanten Autobahnbrücke den Rhein und finden uns kurze Zeit später auf dem Parkplatz vor der großzügigen Sportanlage des OSC 04 Rheinhausen wieder. Die Anlage hat alles zu bieten: Ruhrpott-Charme mit rotem Ascheplatz, einen Rasenplatz mit einer in die Jahre gekommenen Tribüne und Flutlichtanlage sowie einem hochmodernen Kunstrasenplatz. Wir werden mit großer Herzlichkeit von den verantwortlichen Turnierveranstaltern vom OSC Rheinhausen begrüßt. In authentischem Ruhrpott-Dialekt wird uns entgegengerufen „Ah, die Brandenburger kommen! Sach ma, kommt ihr jetzt wirklisch bis aus Brandenburg hier zum Turnier? Wat seid ihr den für Leute? Aber hör ma: isch finde dat toll, dat ihr da seid!“ Es folgen ein paar herzliche Schulterklopfer, die die Wucht eines Pressschlags entfalten. Man hat sich also offenbar auf uns vorbereitet, hier tief im Westen. Unsere Wandlitzer Reisegruppe erobert einen Platz auf der Tribüne des Rasenplatzes in Höhe der Mittellinie. Dort ist unser großer Pavillon und auch unsere faltbaren Bänke, beides übrigens großzügig von Juris Opa für unser Team zur Verfügung gestellt, schnell aufgebaut. Auch ein paar Biertischgarnituren sind schnell herbei geschafft und so unser Basis-Lager für den Tag erschaffen. Nach und nach füllt sich der Platz, immer mehr Mannschaften reisen an. Und es sind wieder große Namen dabei. Wir treffen unsere Freunde vom Karlsruher SC wieder, die Glasgow Rangers kommen an, die Spanier von Real Saragossa schreiben sich vor uns bei der Turnierleitung ein, direkt neben uns richten sich die Stuttgarter Kickers und der 1. FC Kaiserslautern häuslich ein und auch Juventus Turin wurde schon wieder gesichtet. Nach einem kurzen Aufwärmprogramm steht unser 1. Spiel an. Es geht gegen den VfL Halle 96. Unsere Mannschaft ist sofort drin im Spiel und drückend überlegen. Doch es scheint sich fortzusetzen, was schon an den letzten beiden Tagen zu beobachten war: Wir nutzen einfach unsere Chancen nicht. Hundertprozentige Torchancen, die unsere Spieler sonst blind im Training rein machen, werden nicht erfolgreich abgeschlossen. Unsere Abwehr lässt nichts zu und das Spiel nach vorne sieht eigentlich gut aus. Doch uns läuft die Zeit davon und wir vergeben weiter unsere Chancen. In der letzten Spielminute fasst sich Janni ein Herz und zieht einfach mal von der Mittelinie ab. Die Bogenlampe senkt sich über den Torwart aus Halle und schlägt tatsächlich im Tor ein. Großer Jubel! Am Ende hat sich die Mannschaft also doch noch belohnen können. Im 2. Spiel geht es für unsere E1-Junioren gegen die SpVg Schonnebeck. Der Stadtteilverein aus der Ruhrpott-Metropole Essen ist mit seinem starken Leistungskader angereist und bringt jede Menge Qualität auf den Platz. Dennoch sind unsere Wandlitzer Nachwuchsfußballer zunächst besser. Aber auch hier wieder das Problem der mangelnden Chancenverwertung. Und nach 10 Minuten haben wir dem starken Gegner dann nichts mehr entgegen zu setzen und verlieren mit 0:5. Nun folgt eine knappe Stunde Pause, ehe der Spielplan ein riesengroßes Highlight für unsere E1-Junioren vorsieht. Wir treten gegen die U11 vom italienischen Rekordmeister Juventus Turin an. Und unsere Spieler zeigen sich völlig unbeeindruckt von dem großen Namen. Sie stehen stabil in der Abwehr, lassen nichts zu und können sogar nach vorne immer wieder Nadelstiche setzen und Tor-Chancen heraus spielen. Unsere Mannschaft kann das Spiel 10 Minuten lang komplett offen und auf Augenhöhe gestalten. Dann schlägt ein Fernschuss der Italiener in unserem Tor ein und das Spiel kippt zugunsten von Juventus. Da sich unsere Mannschaft aber tapfer wehrt, gerät sie auch nicht komplett unter die Räder. Am Ende können wir mit einem 0:4 erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Im Anschluss ermöglicht uns Juventus Turin noch ein gemeinsames Erinnerungsfoto, das sicher in zahlreichen Wandlitzer Fotoalben wiederzufinden sein wird. Ein tolles Erlebnis, an das die Kinder und Eltern noch lange zurück denken werden! Doch der Spielplan lässt uns zunächst keine Zeit, um noch großartig über Juventus nachzudenken, es geht Schlag auf Schlag weiter. Wir treffen in der Silberrunde nun zunächst auf die TuS Koblenz und müssen uns dem starken Leistungsteam des ehemaligen Zweitligisten mit 4:1 geschlagen geben. Nun steht das Spiel gegen die Gastgeber vom OSC Rheinhausen an. Wir sind absolut auf Augenhöhe, gehen in Führung, können einen 1:2 Rückstand ausgleichen und unterliegen dann aufgrund eines unglücklichen Gegentreffers. Nun haben wir eine längere Pause, ehe wir unser letztes Platzierungsspiel haben. Wir nutzen die Zeit unter anderem, um uns das Turnier-Finale in der Goldrunde anzuschauen. Dort trifft die U11 von Juventus Turin auf die gleichaltrige Nachwuchsmannschaft von Real Saragossa aus Spanien. Und es ist schlicht und ergreifend ein Wahnsinn, diesen beiden Teams beim Fußballspielen zuzuschauen! Die Ballsicherheit, die taktische Disziplin, die Spielübersicht, die Ruhe in brenzligen Situationen ist einfach beeindruckend, die diese 10- und 11jährigen Kinder schon an den Tag legen. Einer unserer Nachwuchskicker bringt es anerkennend auf den Punkt: „Digga, das sind voll die Maschinen!“ Am Ende setzen sich die Spanier aus Saragossa in diesem Spiel mit 1:0 durch und sichern sich damit den Turniersieg. Respekt und Anerkennung für diese tolle Leistung! Wir treten nun in unserem letzten Spiel gegen das hessische Team von der JSG Rodgau an. Es ist der Abschluss eines langen und intensiven Fußball-Wochenendes. Unsere E1 geht mit der Vorgabe ins Spiel, einfach noch mal Spaß zu haben und das zu machen, was sie können: Fußballspielen! Man merkt beiden Teams die Belastung der letzten Tage an. Dennoch gelingt es unserer Mannschaft schnell, die Spielkontrolle zu übernehmen. Und – man will schon fast sagen endlich (!) – werden auch die Torchancen konsequent genutzt. Letztlich hat der Gegner nicht mehr viel entgegenzusetzen und wir können den Widerstand brechen. So verbuchen wir am Ende noch mal einen ungefährdeten 7:0 Erfolg gegen das Nachwuchsteam aus dem Rhein-Main-Gebiet. Ein versöhnlicher Turnier-Abschluss für unsere Nachwuchsmannschaft, die sich erhobenen Hauptes aus diesem hochkarätigen Turnier verabschiedet und sich damit den 9. Platz von 12 Mannschaften in der Silberrunde des Duisburg-Cups sichert. Gegen 15:00 Uhr war also unser fußballerischer Job für dieses Wochenende erledigt. Die „Grüne Karawane“ brach ihre Zelte in Westdeutschland ab und zog wenig später heimwärts. Die völlig erschöpften Kinder waren auf den Rücksitzen zum Teil schon eingeschlafen, ehe wir die A40, den Ruhrschnellweg, erreicht hatten. Der Verkehr läuft zum Glück flüssig und so nähern wir uns kontinuierlich der Heimat. Wir ziehen vorbei an der Fast-Meisterstadt Dortmund, hinaus nach Ostwestfalen, vorbei an Bielefeld und schließlich Hannover. Kurz vor Braunschweig werden wir aufgrund einer Vollsperrung noch mal von der Autobahn geleitet, was uns etwas Zeit kostet. Wenig später schreiben wir uns per WhatsApp noch mal zu einem kurzen Stopp bei einem Burger-Schnellrestaurant zusammen, ehe dann alle ihren Weg zurück in die heimatliche Gemeinde finden und noch vor Einbruch der Dunkelheit erschöpft aber wohlbehalten zuhause ankommen.

Alles in allem bleibt festzuhalten, dass es ein tolles und erlebnisreiches Pfingstwochenende für unsere E1-Junioren in Westdeutschland war! Neben vielen unvergesslichen  Erlebnissen haben unsere Fußballer auch das Gefühl der Niederlage gespürt und musste anerkennen, dass es Mannschaften gibt, die uns derzeit sportlich überlegen sind. Auch dies sind wichtige Erfahrungen, die ein Sportlerleben prägen und zum Sport dazu gehören.  Dies gilt es anzuerkennen und als Ansporn zu nehmen, um sich noch weiter zu steigern und daraus Kräfte zu mobilisieren. Denn obwohl unsere E1-Junioren ja eh schon eine bärenstarke Mannschaft sind, konnten wir sehen, dass es noch Entwicklungspotential gibt, um noch stärker zu werden. Vor allem im Bereich der mentalen Stärke und der Abgebrühtheit kann unsere Mannschaft noch zulegen. Dafür waren auch die harten, schwierigen und frustrierenden Spiele wichtige Meilensteine um nach vorne zu kommen. Nun gilt es die Erfahrungen mit zu nehmen und daraus positive Energie zu ziehen. Schon im anstehenden Kreismeisterschaftsendspiel am 25. Juni gegen die TuS Sachsenhausen können diese Erfahrungen von enormer Bedeutung sein.

Die E1-Junioren bedanken sich sehr herzlich beim Vorstand von Eintracht Wandlitz für den großzügigen Zuschuss zu der Turnier-Reise, bei den gastgebenden Vereinen SSVg Velbert, SFD 75 Düsseldorf und dem OSC 04 Rheinhausen, für die Gastfreundschaft und den reibungslosen Ablauf vor Ort, Andreas Saur und seinem Team von PT-Sports für die professionelle Organisation und bei allen mitgereisten Eltern, die vor Ort weder Kosten noch Mühen gescheut haben, um unseren Nachwuchsfußballern diese herausragende Erfahrung zu ermöglichen! – Michel –